Die Deutsche Bahn (DB) modernisiert seit Mitte März die Verkehrsstation Hofgeismar. Kern des Projektes ist ein etwa 260 Meter langer Kombibahnsteig, der erstmals in Nordhessen zum Einsatz kommt und somit in Hofgeismar Premiere hat. Der Kombibahnsteig ermöglicht den Fahrgästen am Gleis 1/2 künftig einen stufenfreien Ein- und Ausstieg in alle dort verkehrenden Züge. Für den RE11 (RRX) und den RE17 erhöhen die Bauteams den nördlichen Abschnitt des Mittelbahnsteigs auf 76 Zentimeter. Das im südlichen Bereich gelegene Provisorium wird im Anschluss zurückgebaut, sodass hier der Bahnsteig eine Höhe von 38 Zentimetern hat und Reisende auch die RegioTrams der Linie RT1 bequem erreichen können. Den entstehenden Höhenunterschied auf dem Bahnsteig überbrückt ein 14 Meter langer geneigter Gehweg. Für mehr Komfort in der Station stattet die DB außerdem den Bahnsteig zusätzlich mit modernen Sitzmöbeln, zwei Wetterschutzhäusern ergänzend zum bestehenden Bahnsteigdach und einem taktilen Wegeleitsystem für Blinde und Sehbehinderte aus. Dies sorgt ebenso für bessere Orientierung wie die energieeffizientere Beleuchtung. Nach aktuellem Stand sollen die Kundinnen und Kunden Ende September von der modernisierten Station profitieren. Das mit 2,9 Millionen Euro bezifferte Projekt in Hofgeismar wird aus Bundes- und Landesmitteln sowie Geldern vom Nordhessischen VerkehrsVerbund (NVV) und der Stadt Hofgeismar finanziert.
Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Steffen Müller, Geschäftsführer Nordhessischer VerkehrsVerbund (NVV), Torben Busse, Bürgermeister der Stadt Hofgeismar und Michaela Andresen, Leiterin Bahnhofsmanagement Kassel der DB Station&Service AG machten sich nun vor Ort ein Bild vom Stand der Arbeiten.
Jens Deutschendorf sagte: „Der Bahnhof Hofgeismar wird vollständig barrierefrei. Ein Kombibahnsteig ermöglicht, den Spagat zwischen den unterschiedlichen Einstiegshöhen des hier haltenden Regionalexpress RRX und der RegioTram zu meistern. Die Fördermittel des Landes Hessen in Höhe von 2,2 Mio. Euro sind die tragende Säule der Finanzierung. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für mehr Inklusion in unserer Gesellschaft und können noch mehr Menschen in die Züge und auf die umweltfreundliche Schiene bringen. Mit Erreichen der Barrierefreiheit und einem modernen Bahnhofsumfeld mit vielfältigen Verknüpfungspunkten wird der Bahnhof Hofgeismar zu einem Vorzeigeprojekt in Nordhessen und ist für die Verkehrswende bestens gerüstet.“
Steffen Müller sagte weiter: „Der erste Kombibahnsteig Nordhessens für die RegioTram, den Rhein-Ruhr-Express (RRX) und weitere Regionalzüge macht deutlich, wie es gelingen kann, barrierefreie Ein- und Ausstiege für Fahrgäste zu realisieren, obwohl Fahrzeuge mit unterschiedlichen Einstiegshöhen am gleichen Gleis halten. Daher ist Hofgeismar beispielgebend für andere Bahnhöfe in Hessen, an denen ähnliche Schwierigkeiten vorhanden sind. Der Kombibahnsteig ist eine weitere gute Lösung auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr Nordhessens!“
Bürgermeister Torben Busse betonte: „Die Dornröschenstadt Hofgeismar freut sich, Vorreiter mit dieser neuen Art Kombibahnsteig in Nordhessen zu sein, um alle Angebote auf der Schiene, die hier halten, barrierefrei nutzen zu können.” Die Infrastrukturmaßnahme sei ein echter Gewinn für Hofgeismar, so Busse weiter. Michaela Andresen sagte zum Umbau: „Es geht voran in Hofgeismar. Schon bald profitieren die Reisnden von einem neuen erhöhten Bahnsteig, der erste in Nordhessen mit zwei unterschiedlichen Höhen. Vor allem unsere mobilitätseingeschränkten Reisenden ermöglichen wir es auf diese Weise, sowohl in die RegioTram als auch die übrigen Züge stufenlos einzusteigen. Insgesamt investieren Land, NVV Stadt Hofgeismar und DB rund 2,9 Mio. Euro für die Realisierung.“