Die Altstadt hatte sich herausgeputzt für die 44. Auflage des Kälkenfests. Nach zwei Jahren ohne Bürgerspiele, Musik und Geschichten aus der Historie der Hansestadt durfte endlich wieder gefeiert werden. Selbst das Wetter war der Veranstaltung wohlgesonnen und so konnte, wie Klaus Stalze, der Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins festhielt, zum ersten Mal in der Geschichte der Veranstaltung drei Tage ohne Regen (bis auf einen kurzen Schauer am Sonntag) gefeiert werden. Stalze begrüßte nach dem Gerberumzug und der Festproklamation des Herolds (dargestellt von Felix Volmert) die Gäste am Altstädter Markt. Feiern sei ein urmenschliches Bedürfnis, liesse die Menschen Luft holen, von Alltag regenerieren und den Blick auf etwas Schönes richten, sagte er. Deswegen habe man sich trotz Corona und Krieg in de Ukraine dafür entschieden, das Fest auszurichten. „Ich schaue in viele glückliche und zufriedene Gesichter. Ich denke, wir haben alles richtig gemacht“, sagte er. Eric Volmert sprach als Stellvertreter für Bürgermeister Tobias Scherf die Besucher in der Altstadt. Das Kälkenfest sei ein fester Bestandteil des Warburger Festkalenders und locke Besucher von Nah und Fern in die schöne Kulisse am Marktplatz. Er dankte dem KUW, den Stadtwerken und den Aktiven des Heimat- und Verkehrsvereins für den gute und unbürokratische Zusammenarbeit bei den Vorbereitungen und der Durchführung des Festes. Die Höhepunkte des Kälkenfestes sind die Bürgerspiele, bei denen Episoden aus der Stadtgeschichte auf die Bühne kommen. Alm Freitag starteten die Aufführungen mit dem Stück „Die Bierprobe“, am Samstag stand „Die Warburger Jungfrau“ auf dem Programm. Am Sonntag folgte dann der Klassiker „Die Wasserwippe“.
In diesem Jahr wurde das Wasser, das für die „Strafe“ des Ziegendiebes verwendet wurde, verwendet, um die Bäume rund um den Markt zu gießen. Eine Neuheit beim Kälkenfest, damit das Wasser in diesen Zeiten nicht verschwendet, sondern einem sinnvollen Zweck zugeführt wird. Nach der „nassen Strafe“ für den Dieb klang das Fest rund um den Altstädter Markt mit Musik aus.