Glasaale in die Weser gesetzt - 95.000 neue Bewohner angesiedelt | Hofgeismar Aktuell

Veröffentlicht am 07.03.2023 12:38

Glasaale in die Weser gesetzt - 95.000 neue Bewohner angesiedelt

Glasaale ausgesetzt: (v.l.) Peter Thiele, Florian Siewers, Rainer Wohlfahrt, Alfred Wessels und Sascha Tengen.  (Foto: Peter Vössing)
Glasaale ausgesetzt: (v.l.) Peter Thiele, Florian Siewers, Rainer Wohlfahrt, Alfred Wessels und Sascha Tengen. (Foto: Peter Vössing)
Glasaale ausgesetzt: (v.l.) Peter Thiele, Florian Siewers, Rainer Wohlfahrt, Alfred Wessels und Sascha Tengen. (Foto: Peter Vössing)
Glasaale ausgesetzt: (v.l.) Peter Thiele, Florian Siewers, Rainer Wohlfahrt, Alfred Wessels und Sascha Tengen. (Foto: Peter Vössing)
Glasaale ausgesetzt: (v.l.) Peter Thiele, Florian Siewers, Rainer Wohlfahrt, Alfred Wessels und Sascha Tengen. (Foto: Peter Vössing)

Einen wichtigen Beitrag zur Arterhaltung in der Weser leistete wiederum die Weserfischereiwirtschaftsgenossenschaft Höxter mit dem Besatz von ca 95.000 Glasaalen in die Weser bei Höxter.

Seit geraumer Zeit werden unter hohem finanziellen Aufwand Aalsetzlinge eingesetzt. Finanziert wird die Besatzmaßnahme im Wesentlichen durch die örtlichen Fischereivereine, die sich entsprechend ihrer gepachteten Fischereistrecke am Besatz beteiligen.

„Der 40 km lange Weserabschnitt, für den die Genossenschaft zuständig ist, ist zurzeit an 12 Vereine verpachtet. In diesem Jahr werden ca. 10.000 Euro in die Besatzmaßnahme investiert. Das Land NRW beteiligt sich nach den aktuellen Förderrichtlinien in Nordrhein-Westfalen und der darin festgelegten Gewässerkulisse mit ca. 900 Euro. Auch diese Mittel werden von den Anglern über die sogenannte Fischereiabgabe finanziert”, erläutert der Vorsitzende der Weserfischereiwirtschaftsgenossenschaft Höxter, Rainer Wohlfahrt.
Ein Kilogramm Glasaale (ca. 3.300 Stück) kosten ca. 350 Euro. Die dursichtigen Tiere (daher Glasaale) sind in diesem Stadium ca. 3-6 cm lang und wiegen nur 0,3-0,4 Gramm und somit kaum größer als eine Stecknadel.

Normalerweise schwimmen die Aale von Frankreich aus über die Nordsee in die einmündenden Flüsse und steigen bis in die Oberläufe und Bäche auf. Sieben Wehre und Staustufen verhindern jedoch den natürlichen Aufstieg in der Weser. Da Aale bisher nicht außerhalb ihres Laichgewässers nachgezüchtet werden können, ist man auf die Wildfänge angewiesen. Die Aale bleiben ca. 8-12 Jahre in den heimischen Gewässern, bevor Sie sich zur Fortpflanzung auf die weite Reise zurück in die Sargassosee begeben. Sie sind dann dunkel gefärbt mit silbriger Bauchseite und zwischen 70 und 100 cm lang und im Mittel knapp 700 Gramm schwer. Auf dem Rückweg müssen die Aale wieder die Staustufen und Turbinen der Wasserkraftanlagen überwinden. Die zum Teil im Bereich der Kraftwerke eingebauten Fischleitsysteme funktionieren leider nicht befriedigend.

Man geht davon aus, dass bis zu 30 Prozent der abwandernden Aale je Staustufe verletzt bzw. getötet werden. Das heißt, es schaffen nur ca. 10 Prozent den Weg bis zur Nordsee. Um diese Quote zu erhöhen und zur Arterhaltung beizutragen, wurde unter der Federführung des Landes Niedersachsen ein sogenanntes Aaltaxi eingerichtet. Hier fangen Berufsfischer abwandernde Aale von Dezember bis Januar vor den Staustufen ab. So konnten in diesem Winter wieder über 5.500 kg Aal in geeigneten Transportgefäßen bis an die Nordsee gefahren und dort in die Freiheit entlassen werden.

Bleibt festzuhalten, dass mit den jährlichen Besatzmaßnahmen die örtlichen Fischereivereine, unter großem finanziellen Aufwand, maßgeblich zum Erhalt der Aalbestände in der oberen Weser beitragen.

Bei der Besatzaktion nahmen Florian Siewers und Alfred Wessels vom Fischereiverein Albaxen, Wolfgang Wolters vom Angelsportverein Wehrden, Peter Thiele vom Fischereiverein Höxter und Hans-Jürgen Oelker vom Fischereiverein Beverungen die Tiere, die in Styroporkisten transportiert wurden, aus den Händen von Sascha Tengen (Fischfarm Albe im Emsland) entgegen.

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