Unter den weit ausladenden Ästen der Linde war der schönste Platz bei prallem Sonnenschein: Bei einem ganz besonderen Flohmarkt fanden sich rund 25 Aussteller auf dem Hof des Schlosses Fürstenberg ein. Schatzsucher von überall aus der Region fanden einen idealen „Jagdgrund“ vor, denn in den Sortimenten fanden sich samt und sonders Waren aus Porzellan, Keramik und Glas. Wer eine feine Nase oder einen geschärften Kennerblick besaß, war klar im Vorteil. Da wanderte so manche Rarität, so manches Sammlerstück über den Tresen. Die Standbesitzer waren nicht allein am Geschäft interessiert. Es gab auch viel zu Fachsimpeln, und so mancher Kunde erfuhr beim Verhandeln und besiegelndem Handschlag auch viel über den Gegenstand seines Interesses. Der historische Schlosshof mit dem Lindenrondell bot eine märchenhafte Bühne, während der Ausblick aufs Weserbergland einen angemessenen Hintergrund ablieferte. Von den Ständen aus waren es nur wenige Schritte, und schon konnte man das Auge schweifen lassen. Der Verein Freundeskreis Fürstenberger Porzellan nahm selbstredend an der Veranstaltung teil, die – vor der viel zitierten, zweijährigen Pause – bereits Premiere gefeiert und reichlich Resonanz geerntet hatte. Später am Tage nahm man es hier in die Hand, eine Expertisenstunde zu veranstalten. Dabei wurden vorbei gebrachte Schätze mit fachkundigem Blick geschätzt. Das Museum des Schlosses hatte natürlich ebenfalls seine Türen geöffnet. Dort konnte man sich im Zuge der Jubiläumsausstellung „In Herz und Hand. 275 Jahre Fürstenberg-Schätze aus Privatbesitz“ über die Historie des Schlosses informieren. Wer zum Museumsbesuch ein Stück Fürstenberger Porzellan mit im Gepäck hatte, durfte sich über einen Rabatt beim Eintritt freuen.