Fairem Kaffee auf der Spur | Hofgeismar Aktuell

Veröffentlicht am 06.05.2024 12:41

Fairem Kaffee auf der Spur

Bei einem interaktiven Spaziergang durch die Hofgeismarer Altstadt erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über fair gehandelten Kaffee und Episoden aus der Historie der Dornröschenstadt. (Foto: Stefan Bönning)
Bei einem interaktiven Spaziergang durch die Hofgeismarer Altstadt erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über fair gehandelten Kaffee und Episoden aus der Historie der Dornröschenstadt. (Foto: Stefan Bönning)
Bei einem interaktiven Spaziergang durch die Hofgeismarer Altstadt erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über fair gehandelten Kaffee und Episoden aus der Historie der Dornröschenstadt. (Foto: Stefan Bönning)
Bei einem interaktiven Spaziergang durch die Hofgeismarer Altstadt erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über fair gehandelten Kaffee und Episoden aus der Historie der Dornröschenstadt. (Foto: Stefan Bönning)
Bei einem interaktiven Spaziergang durch die Hofgeismarer Altstadt erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über fair gehandelten Kaffee und Episoden aus der Historie der Dornröschenstadt. (Foto: Stefan Bönning)

Woher kommt unser Kaffee? Was ist fairer Kaffee? Diese und viele weitere Fragen wurden beim interaktiven „Walk and Talk“, veranstaltet vom Weltladen Tintaya in Kooperation mit der Stadt Hofgeismar und der Genossenschaft Oikocredit, erörtert. Rund 40 Personen hatten sich dazu eingefunden und lernten an insgesamt fünf Stationen des Spaziergangs die wesentlichen Aspekte der Wertschöpfungskette des Kaffees, von Herkunft und Anbau bis hin zur Vermarktung kennen. Stadtführer Thomas Otterpohl gab dabei an den einzelnen Stationen – Altstädter Kirche, Marktplatz, Apothekergarten am Apothekenmuseum, Würfelturm, Töpfermarkt und Würfelturmdenkmal – kurze Abrisse aus der Stadtgeschichte.

Die Teilnehmer lernten bei dieser Rundreise durch die Welt des Kaffees, dass der Rohstoff des beliebtesten Getränkes der Deutschen nach Erdöl das zweitgrößte Handelsvolumen an den internationalen Warenbörsen erzielt, dass die Kaffeekirsche mehr Koffein enthält als die Kaffeebohne und diese in Honduras vermahlen und zu Gebäck verarbeitet wird, was einen zusätzlichen Einnahmeeffekt auf die Einkünfte der Kaffeebauern hat.

Maria Bätzing von Oikocredit informierte darüber hinaus über Herkunft und Anbaugebiete des Kaffees und die Auswirkungen des Klimawandels auf die empfindliche Pflanze, von der es weltweit etwa 100 Sorten gibt. Erstaunen löste die Erkenntnis aus, dass die Bundesrepublik weltweit der drittgrößte Kaffee-Exporteur ist, obwohl hier nicht eine Bohne angebaut wird. An allen Stationen waren die Teilnehmer eingeladen, sich einzubringen. So beantworteten sie Fragen zum eigenen Kaffeekonsum, markierten auf einer Karte der Anbaugebiete den Verlauf des Äquators oder markierten Stationen der Produktionskette.

Fair gehandelter Kaffee, so Bätzing, hat in der Bundesrepublik mittlerweile einen Marktanteil von 5 Prozent, der Rest stammt immer noch von herkömmlichen, industriellen Anbietern, bei denen die Anbauer nur zu einem sehr geringen Anteil am Verbraucherpreis beteiligt sind. Rund 80 Prozent des weltweiten Kaffees wird von kleinen Bauern angebaut, den Preis bestimmen letztlich aber nur wenige große Konzerne. Während sich der Preis für Rohkaffee seit 1990 etwa vervierfacht hat, haben sich die Löhne der Kaffeebauern im gleichen Zeitraum halbiert. Fairtrade-Kaffee hilft dabei, diese Entwicklung umzukehren und sorgt dafür, dass der wesentlichen Anteil des Verkaufserlöses des fertigen Produktes bei den Bauern ankommt. Die zahlreichen Siegel und deren jeweilige Aussagekraft sowie den Weg zum Erhalt eines Fair-Trade-Siegels beleuchtete Maria Bätzing ebenfalls.

Zum Abschluss des Spazierganges gab es dann im Weltladen Tintaya ausgiebig Gelegenheit, fair gehandelten Kaffee zu verkosten und sich in Gesprächen über das soeben Erlernte auszutauschen.

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