Ausstellung „Wurzeln schlagen - Menschen und Pflanzen im Exil” | Hofgeismar Aktuell

Veröffentlicht am 09.01.2024 12:31

Ausstellung „Wurzeln schlagen - Menschen und Pflanzen im Exil”

Die Wanderausstellung „Wurzeln schlagen - Menschen und Pflanzen im Exil” des Hugenotten- und Waldenserpfades ist in Mariendorf zu Gast.
Vom 19. bis 28. Januar wird die Ausstellung im Dorfgemeinschaftshaus in Kooperation von Heimat- und Geschichtsverein Mariendorf und Stadt Immenhausen gezeigt. Das Ausstellungskonzept wurde um die Geschichte Mariendorfs erweitert.
Die Eröffnungsfeier findet am Freitag, dem 19. Januar, um 18 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Mariendorf statt. Nach einer kurzen Auftaktveranstaltung u.a. mit Grußworten des Vorsitzenden des Vereins Hugenotten- und Waldenserpfad, Marcus Dittrich (Bürgermeister von Bad Karlshafen) besteht dann die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen.Im Anschluss werden hugenottische (französische) Speisen angeboten. Die Ausstellung ist täglich geöffnet von 15 bis 19 Uhr.
In der Ausstellungswoche gibt es an einzelnen Tagen ein Rahmenprogramm. Am Sonntag, dem 21. Januar gibt es um 13 Uhr eine historische Dorfführung. Im Anschluss gibt es, neben der Möglichkeit die Ausstellung zu besichtigen, Kaffee und Kuchen. Eine Anmeldung zur Dorfführung ist unter www.heimatverein-mariendorf.org möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Für Kaffee und Kuchen ist keine Anmeldung erforderlich. Am Freitag, dem 26. Januar, wird ab 19 Uhr ein Weinabend mit französischen Weinen angeboten. Einen Kinoabend gibt es am Samstag, dem 27. Januar, ab 19 Uhr. Gezeigt wird der Kinofilm „Henry 4”. Hier geht es um den französischen König Heinrich IV und das Edikt von Nantes.
Zum Abschluss der Ausstellung findet am Sonntag, dem 28. Januar, ab 14 Uhr ein französischer Kaffeenachmittag statt. Die Veranstaltung in Mariendorf wird gefördert durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds im Rahmen des Deutsch-Französischen Freundschaftstages.

Im September 2023 ging die kulturgeschichtliche Wanderausstellung an den Start. Sie ist Teil einer europäischen Gesamtausstellung, die unter dem Rahmenthema „Exil, Integration und Verwurzelung” die Beiträge der Glaubensflüchtlinge Hugenotten und Waldenser zur Kulturgeschichte von Acker- und Gartenbau, Ernährung und Kochkultur präsentiert und interpretiert. Historische, botanische, pädagogische, theologische und interkulturelle Aspekte ergänzen sich in dieser Ausstellung und laden zum gegenseitigen Austausch ein. Motivation der Ausstellung ist es, über die historischen Dimensionen hinaus auf das „Andere”, „Neue” einer Kultur zu schauen, Toleranz zu entwickeln und diskriminierendes Denken abzubauen. Gezeigt wird der Einfluss der europäischen Geschichte auf die Entwicklung der Kulturlandschaft und der Alltagskulturen in Küche, Ernährung, Garten und Landwirtschaft. Die Ausstellung schlägt einen Bogen zu den „Alltagskulturen der Migranten” heute und den Aspekten der Integration über Küche und Essenskultur: Wie spiegeln sich Traditionen der Alltagskultur im heutigen Migrationsgeschehen? Die Verbreitung der Pflanzen, Techniken und Erfindungen steht in direktem Zusammenhang mit der Reformation, der Aufklärung und den Wegen des Exils. Die Hugenotten- und Waldenserküche hat viel dazu beigetragen. Erstens durch die Notwendigkeit, sich von fremdem Land ernähren zu müssen. Zweitens durch die Notwendigkeit, im Exil heimische Kulturpflanzen und Techniken zu kultivieren. Viele der Hugenotten und Waldenser waren sehr gute Gärtner und mutige Erfinder. Und schließlich sorgten die Flüchtlinge durch den Handel mit fremden pflanzlichen Erzeugnissen für die Verbreitung neuer Kulturen im Exil.

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