Erster Rotwildstammtisch der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald | Hofgeismar Aktuell

Veröffentlicht am 10.05.2024 09:23

Erster Rotwildstammtisch der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald

V.l.: Forstamtsleiter und Vorsitzender der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald Holger Pflüger-Grone, Nachsuchengespann Philipp Tassius, Gunter Mantel und Eckhard Kamm. (Foto: Jens Helberg)
V.l.: Forstamtsleiter und Vorsitzender der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald Holger Pflüger-Grone, Nachsuchengespann Philipp Tassius, Gunter Mantel und Eckhard Kamm. (Foto: Jens Helberg)
V.l.: Forstamtsleiter und Vorsitzender der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald Holger Pflüger-Grone, Nachsuchengespann Philipp Tassius, Gunter Mantel und Eckhard Kamm. (Foto: Jens Helberg)
V.l.: Forstamtsleiter und Vorsitzender der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald Holger Pflüger-Grone, Nachsuchengespann Philipp Tassius, Gunter Mantel und Eckhard Kamm. (Foto: Jens Helberg)
V.l.: Forstamtsleiter und Vorsitzender der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald Holger Pflüger-Grone, Nachsuchengespann Philipp Tassius, Gunter Mantel und Eckhard Kamm. (Foto: Jens Helberg)

Der Vorstand der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald konnte gut 60 interessierte Jägerinnen und Jäger zu einem ersten Rotwildstammtisch auf dem Soodehof Eins (Hofgeismar-Hombressen) begrüßen.

Dem Vorstand gehören Holger Pflüger-Grone (Vorsitzender und Forstamtsleiter), Martin Humburg (Stellvertretender Vorsitzender), Günther Friedrich (Vertreter für die Jagdgenossenschaften), Michael Heyer (weiterer Vertreter für den Staatswald), sowie als Vertreter für die Jagdpächter Reinhard Bolte und Jürgen Eckart an.

In seiner Begrüßungsansprache ging der Vorsitzende Holger Pflüger-Grone auf die Motivation des Vorstandes, einen Austauschrahmen über die Rotwildbejagung im und um den Reinhardswald mit dem Rotwildstammtisch anstoßen und auch etablieren zu wollen, ein.

„Als Jäger steht das Tierwohl und die waidgerechte Jagd an erster Stelle”, betonte Pflüger-Grone. So schreiben das Bundesjagdgesetz im § 22a und das Hessische Jagdgesetz in § 27 unmissverständlich vor, dass krankgeschossenes Wild vor vermeidbaren Schmerzen oder Leiden zu bewahren sowie unverzüglich nachzusuchen und zu erlegen ist. Eine Unterlassung stellt zudem einen Verstoß gegen das Tierschutzschutzgesetz (§ 17 Nr. 2b TierSchG) dar. Im Bereich des Forstamtes Reinhardshagen stehen die drei anerkannten Nachsuchengespanne von Eckhard Kamm, Gunter Mantel und Philipp Tassius zur Verfügung, damit diesen Pflichten unmittelbar nachgegangen werden kann.

Als Fachreferenten hatte Pflüger-Grone daher die drei Nachsuchengespannführer eingeladen. Eckhard Kamm und Philipp Tassius berichteten sehr engagiert von ihrer Arbeit sowie der Bedeutung und Verpflichtung zur Nachsuche. Für die erfolgreiche Arbeit der spezialisierten Schweißhunde ist es besonders wichtig, dass das Gelände nicht bereits mit weiteren Spuren für eine Nachsuche erschwert („zertrampelt“) wurde und sie zeitnah mit dem Einsatz beginnen können. Dazu gaben Kamm und Tassius als erfahrende und anerkannter Schweißhundeführer folgende Hinweise:

  • Eigene Nachsucheversuche sollten nur bei zu erwartender Totsuche, also einem sicher verendeten Stück Wild, unternommen werden.
  • Eigene Hunde sollten nicht frei suchen oder gar am Anschuss losgelassen (geschnallt) werden, damit den spezialisierten Schweißhunden die Arbeit nicht unnötig erschwert oder das kranke Wild zur weiteren Flucht aufgemüdet wird
  • Mit den Schweißhundeführern sollte unverzüglich, auch nachts oder an Feiertagen, der Kontakt aufgenommen werden.
  • Den Schweißhundeführern sind zur besseren Beurteilung möglichst Handyfotos von gefundenen Anschuss- bzw. Pirschzeichen im Vorfeld zu übermitteln.
  • Eventuell Betroffene (Jagdleiter, Pächter oder Jagdnachbarn) sollten unmittelbar informiert werden, da Nachsuchen aufgrund der Fluchtdistanzen von Wild schnell die eigenen Reviergrenzen verlassen können.
  • Jägerinnen und Jäger sollten vermeintliche Fehlschüsse zur Sicherstellung des Tierwohls von erfahrenen Schweißhunden kontrollieren lassen.

Abschließend boten sie allen Jägerinnen und Jägern ihre Hilfe an und übergaben ihre Kontaktdaten sowie diese wichtigen Hinweise zur Nachsuche auf vorbereiteten Checkkarten, die so einfach gemeinsam mit dem Jagdschein zur Jagd mitgeführt werden können.

Beim Grillimbiss wurden die Kontakte untereinander gefestigt. Die Anwesenden begrüßten die Initiative des Vorstandes der Rotwild-Hegegemeinschaft Reinhardswald und wünschten sich eine Verstetigung des Rotwildstammtisches, um den gegenseitigen Austausch in geselligem Rahmen zu pflegen.

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