Rückblende: Athen, Griechenland 411 vor Christus. Der Peloponnesische Krieg ist in seinem zwanzigsten Jahr und den Frauen aus den verfeindeten Stadtstaaten Athen und Sparta reißt so langsam der Geduldsfaden. Sie wollen endlich Frieden, wollen endlich wieder ihre Männer und Söhne um sich haben. Und so hecken sie unter der Athenerin Lysistrata einen listigen Plan aus: Sie wollen sich ihren Männern so lange entziehen, bis diese zur Vernunft kommen und endlich Frieden schließen. Was in der frivol-pikanten Komödie des Dichters Aristophanes gelingt, ist aus der Historie so nicht überliefert.
Hofgeismar, 2023: Bei bestem Wetter, von den Temperaturen fühlte sich der Nachmittag sehr authentisch nach griechischem Sommer an, führte die Theatergruppe „Die Bühne“ die 2400 Jahre alte Komödie Open Air auf der Festwiese des Café Gesundbrunnen auf. Unter der Regie von Brunhild Falkenstein sorgten die Laienschauspieler bei den zahlreichen Zuschauern für so einige herzhafte Lacher mit den mal mehr, mal weniger deutlichen Anspielungen auf den Liebesentzug und seine Auswirkungen, sichtbar vor allem bei den männlichen Charakteren. In einem steten Hin und Her zwischen den Frauen und Männern, Verschwörungen, Handgreiflichkeiten, Listen und schliesslich Verhandlungen erreichen die Frauen am Ende, was sie bezweckt haben: Den Frieden und ihre Männer zurück - und die Schauspieler am Ende verdiente Standing Ovations. Angesichts der aktuellen Weltlage hatte sicherlich der ein oder andere Zuschauer den Gedanken „Was wäre, wenn …?“ im Kopf.
Es gibt noch drei weitere Gelegenheiten, die sehenswerte Inszenierung zu erleben: Am Freitag, 16. Juni ab 19.30 Uhr in der Dorfscheune in Hümme, am Samstag, 17. Juni ab 19.30 Uhr in der Kulturscheune Liebenau und am Sonntag 25. Juni ab 16 Uhr in der Kulturhalle Trendelburg.