Wie und mit welchen Mitteln der Landkreis für eine hohe Lebensqualität in der Region sorgt, machten Landrat Andreas Siebert und der Leiter des Servicezentrums für Regionalentwicklung, Peter Nissen an einem Beispiel in Ersen deutlich und zogen gleichzeitig Bilanz über die Fördermaßnahmen in 2022.
In Ersen hat sich Fridhelm Büchele seinen Traum erfüllt und eine 100 Jahre alte Scheune zum Wohnatelier umgebaut. Für die Gesamtinvestition von rund 191.000 Euro erhielt er eine Förderung vom Landkreis über das Dorf- und Regionalentwicklungsprogramm, von rund 55.500 Euro. Das Beispiel zeigt, dass auch Privatpersonen für Bau- oder Umbaumaßnahmen eine Förderung beim Servicezentrum für Regionalentwicklung erhalten können.
Insgesamt hat der Landkreis Kassel im vergangenen Jahr mehr als 45 Millionen investiert. Damit wurde wieder einiges für eine gute Lebensqualität in unserer ländlichen Region getan. „Durch die Förderungen werden Arbeitsplätze geschaffen und gesichert und ist somit ein wichtiger Baustein für die ländliche Entwicklung”, betonte Nissen.
Gerade bei der Dorfentwicklung ist der Bedarf hoch. So hat der Landkreis Kassel aktuell 48 Orte im Dorfentwicklungsprogramm. „Neben kommunalen Investitionen, insbesondere in die örtliche Infrastruktur werden auch private Projekte unterstützt. Eigentümer von Gebäuden im Fördergebiet können einen Förderantrag zur Sanierung des Gebäudes stellen”, sagte Nissen. Insgesamt wurden in die Dorf- und Regionalentwicklung fast 7 Millionen gegeben. Dabei sind z.B. auch die Willkommensplätze in Carsdorf, Friedrichsdorf, Hombressen, Hümme, Kelze und Schöneberg.
Doch auch in viele andere Bereiche der Infrastruktur fließen die Gelder des Landkreises. Den größten Teil nahm in 2022 der Ausbau von Breitband und Digitalisierung in Anspruch. Mehr als 27 Millionen wurden hierfür ausgegeben. An 44 Schulstandorten und vielen Kommunen wurde der Breitbandausbau umgesetzt. Und ebenso privatwirtschaftliche Projekte von Telekommunikationsunternehmen in vielen Orten des Landkreises. Auch die Außenanlagen (außerhalb der Ortslagen) sollen bald eine Förderung hierfür bekommen. „Sobald das Bundesförderprogramm geöffnet wird, können die Kommunen Anträge einreichen”, sagte Nissen.
Nahezu 3 Millionen Euro flossen in die Wohnungsbauförderung. Zum Thema Barrierefreiheit, wurden im letzten Jahr 33 Umbaumaßnahmen gefördert.
Ein weiterer großer Betrag, rund 6,2 Millionen, floss in die Erhaltung und den Bau von Kreisstraßen. Wie beispielsweise der Neubau der K 47 im Zuge der Ortsumgehung Calden (1,8 Millionen) und weitere 1,8 Millionen für die K 76 bei Helmarshausen.
Aber auch Touristik (48.600 Euro) und Radwege (1,3 Millionen) wurden gefördert. So wurden u.a. 28 Willkommensschilder an Bundes- und Landesstraßen aufgestellt und 15 Förderbescheide für Radwegprojekte übergeben.
Eine weitere Förderung von rund 500.000 Euro gab es für die Demografie-Agentur. Hier werden Ehrenamt und Kultur gefördert.
Auch das Thema Fachkräftemangel steht auf der Agenda des Landkreises. „Um den Landkreis auch künftig als wirtschaftsstarken Standort zu erhalten, müssen wir alle Anstrengungen unternehmen”, sagte der Landrat und verwies dabei auf das geplante Berufsorientierungszentrum. In dem sich Unternehmen aus der Region als potenzielle Arbeitgeber präsentieren und Schüler sich über Ausbildungen informieren sowie ausprobieren können.
„Wir wollen gemeinsam Sorge tragen, dass man im Landkreis Kassel gut aufgehoben ist”, sagte Siebert abschließend.
Dirk Hofmann, Leiter der Dorfentwicklung beim Servicezentrum Regionalentwicklung betonte nochmal, dass sich gerade Privatpersonen, die eine Baumaßnahme an ihrem Gebäude planen, sich gerne beim Servicezentrum beraten lassen können. Auch wenn es um einzelne Maßnahmen geht, wie Dach, Fassade, Fenster oder energieeffiziente Sanierung, können Förderungen möglich sein.