Jetzt kommt die spektakulärste Zeit des Jahres: der Herbst. Noch einmal zeigt sich die Natur in ihrer ganzen Farbenpracht. An den Bäumen und Sträuchern in Gärten und Anlagen färben sich die Blätter von goldgelb bis feurig rot und auch die herbstlichen Blumenrabatten zeigen sich ein letztes Mal in opulentem Farbenspiel. Gerade jetzt im Herbst herrscht natürlich auch im Garten- und Landschaftsbau Hochbetrieb. In vielen Gärten arbeiten die Landschaftsgärtner bereits an den Vorbereitungen für den Winter, reinigen Teiche, stecken Blumenzwiebeln für das Frühjahr oder bepflanzen gleich ganze Gärten neu. Wenn sich das Grün verabschiedet und langsam wieder in die Gehölze zurückzieht, werden nämlich die Schwachstellen im Garten sichtbar: wackelige Wegeplatten, Stauden, die unansehnlich geworden sind und ausgetauscht werden müssten, der Rasen, der eine auffrischende Pflegekur bräuchte. Wenn schon, denn schon! Der Herbst ist die beste Pflanzzeit und so nutzen viele Gartenbesitzer diese Zeit für eine umfangreiche Schönheitskur und lassen Gartenbereiche neu gestalten.
„Drei Dinge sind es, die für einen schönen Garten wichtig sind: ein guter Plan, die gekonnte Umsetzung und Geduld. Denn ein (Traum-)Garten entsteht nicht über Nacht“, weiß Landschaftsgärtner Erich Hiller aus Mötzingen, Vizepräsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Bäume wachsen nicht innerhalb von Tagen, manche brauchen Jahre, um Schatten zu spenden oder zum ersten Mal im Blütenkleid zu stehen. Wer seinem Garten daher keine Zeit zum Wachsen gibt, der nimmt sich auch die Chance seinen ganz eigenen Gartenstil zu kreieren.“ Wichtig ist: Ein Garten sollte von vorne herein so angelegt werden, dass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Wenn erst einmal das Grundkonzept steht, die großen Gehölze gepflanzt und die Wege beziehungsweise Sitzplätze angelegt sind, können später immer noch Feinheiten hinzugefügt oder verändert werden. „Es lassen sich aber auch bereits eingewachsene Gärten noch im Stil ändern“, erklärt Landschaftsgärtner Hiller. „Dazu gehört zwar manchmal auch etwas Mut der Gartenbesitzer. Wenn dann aber das zuweilen bunte Sammelsurium an Pflanzen, Sträuchern und Bäumen gelichtet und der Garten mit neuem Konzept gestaltet ist, lernen manche Gartenbesitzer ihr Freiluftzimmer ganz neu zu schätzen.“
Planung ist das A und O, deshalb steht für BGL-Vizepräsident Erich Hiller auch das individuelle Beratungsgespräch an erster Stelle. „Der Herbst ist die ideale Zeit für umfassende Planungen und Veränderungen. Am liebsten planen wir mit unseren Kunden direkt vor Ort, in ihren Gärten“, so Hiller. „Dort können wir den Boden und die Lichtsituation optimal bewerten, die Möglichkeiten und Grenzen für den Garten konkret erfassen und mit den Gartenbesitzern besprechen.“
Den eigenen Wünschen auf den Grund gehen: Gut ist es, wenn Gartenbesitzer sich bereits im Vorfeld einige Gedanken gemacht haben, beispielsweise sich fragen, wie sie in der Vergangenheit den Garten genutzt haben, ob Duft im Garten Einzug halten soll oder eine bestimmte Blütenfarbe. Mancher möchte ein bestimmtes Thema - einen Bauerngarten, Heidegarten, mediterranen oder asiatisch gestalteten Garten - die Möglichkeiten sind (fast) grenzenlos. Wichtig ist auch, ob man den Garten selber pflegen oder lieber pflegen lassen möchte. Davon hängt nicht nur die Wahl der Pflanzen, sondern auch die Gestaltung der Beete und Wege ab. So vorbereitet, kann die Planung los gehen und am besten auch gleich die Umsetzung, denn was jetzt im Herbst noch fertig wird, hat im nächsten Frühjahr einen Vorsprung - die Pflanzen wachsen über den Winter gut an und sind im Frühjahr schon fest verwurzelt.
Wer Veränderungen in seinem Garten plant, muss nicht zwangsläufig gleich alles neu umgestalten. Es lohnt sich aber, auch kleine Veränderungen mit dem Profi zu besprechen: Wenn beispielsweise ein Weg neu gepflastert werden soll, weil er uneben geworden ist, ist es kaum Mehraufwand, gleichzeitig Wasser- und Stromleitungen unter dem Weg zu verlegen, um so später die Gartenpflege zu erleichtern. „Der besondere Reiz der Gartengestaltung liegt eben darin, dass ein Garten eigentlich nie fertig ist“, so der Landschaftsgärtner aus Leidenschaft.