Wenn andernorts die Karnevalisten ihren Kater auskurieren, geben die Kelzer nochmal so richtig Gas. Traditionell steht das Hugenottendorf am Aschermittwoch Kopf: Mit einem Umzug ab 14 Uhr und einer anschließenden Riesenparty bis in die frühen Morgenstunden wird dort die fünfte Jahreszeit verabschiedet.
Veranstalter sind die Feuerwehr und der Schützenverein des Dorfes. Das Motto lautet: „Mit 325 Jahren lassen wir's richtig krachen und machen keine halben Sachen.“
Der Kelzer Aschermittwoch hat eine lange Tradition. Erstmals erwähnt wird er im Jahr 1702. Es gibt zwar keine Belege, aber wahrscheinlich wollte der damalige Hugenottenführer Pierre Maigre der Fastenzeit trotzen und die Bewohner der benachbarten Dörfer mit dem närrischen Treiben provozieren.
Im Mittelpunkt des Umzuges standen schon damals der Tanzebär mit seinem Bärenführer, dem Kiepenkerl und der Wurstegabelmann. Nach alter Tradition sammeln die vier bei den Dorfbewohnern Eier und Wurst, die nach dem Umzug gemeinsam in der Dorfscheune verzehrt werden. Wer in dem Bärenkostüm steckt, wird erst nach dem Umzug preisgegeben.
Die „Pferdemädels“ von der Kelzer Wiesenscheune, die für ihre phantasievollen Kostüme bekannt sind, gehen während des Umzuges mit Spardosen herum. Gesammelt wird für die Vereine des Dorfes, unter anderem auch für deren Jugendarbeit.
In der Heimatscheune gibt es ab 12 Uhr Kaffee und Kuchen. Um 15 Uhr startet in der nahegelegenen Dorfscheune der Kinderkarneval, unter anderem treten dort Mariechen der Goldenen Elf Hofgeismar auf. Ebenfalls in der Dorfscheune steigt dann ab 20 Uhr die Party mit DJ Tobi.