Krukenburg-Ruine: Eine Grabeskirche und eine tolle Aussicht | Hofgeismar Aktuell

Veröffentlicht am 26.09.2023 11:38

Krukenburg-Ruine: Eine Grabeskirche und eine tolle Aussicht

Rundgang auf der Krukenburg (Foto: Barbara Siebrecht)
Rundgang auf der Krukenburg (Foto: Barbara Siebrecht)
Rundgang auf der Krukenburg (Foto: Barbara Siebrecht)
Rundgang auf der Krukenburg (Foto: Barbara Siebrecht)
Rundgang auf der Krukenburg (Foto: Barbara Siebrecht)
Krukenburg-Ruine in Helmarshausen: Eine Grabeskirche und eine tolle Aussicht
Die Ruinen der Johannes-Kapelle im Zentrum des Geländes. (Foto: Barbara Siebrecht)
Die Ruinen der Johannes-Kapelle im Zentrum des Geländes. (Foto: Barbara Siebrecht)
Die Ruinen der Johannes-Kapelle im Zentrum des Geländes. (Foto: Barbara Siebrecht)
Die Ruinen der Johannes-Kapelle im Zentrum des Geländes. (Foto: Barbara Siebrecht)
Die Ruinen der Johannes-Kapelle im Zentrum des Geländes. (Foto: Barbara Siebrecht)

Die sagenumwobene Ruine der Krukenburg thront hoch über dem Diemeltal und der Stadt Helmarshausen. Vor 1000 Jahren wurde sie erbaut und schützte die Stadt und die Benediktiner-Abtei Helmarshausen. Ein Besuch der Burgruine lohnt sich allein wegen des Blicks und der romantisch-pittoresken Atmosphäre.

Der Heimatverein und die Stadt pflegen die Anlage liebevoll. Gelegentlich finden hier Veranstaltungen wie ein Mittelalterfest oder Konzerte statt. Das Gelände ist mit Sitzgruppe ausgestattet und gegen ein geringes Eintrittsgeld zugänglich.

Von der ehemaligen Burganlage sind noch der Bergfried, die Ringmauern und der vorgelagerte Burggraben sowie Teile von zwei Wohngebäuden, dem Paderborner Haus und dem Abtshaus erhalten. Die Ruine der Johannes-Kapelle im Zentrum der Anlage ist die am vollständigsten erhaltene, romanische Nachbau der Grabeskirche in Jerusalem nördlich der Alpen.

Anlage mit langer Geschichte

Um an die Baupläne der Grabeskirche zu gelangen, entsandte Bischof Meinwerk von Paderborn etwa 100 Jahre vor der Erbauung der Johanneskapelle den Helmarshäuser Abt Wino auf eine Reise ins heilige Land. Er sollte dort vor Ort Pläne der Grabeskirche beschaffen. Das Abenteuer gelang und nach diesen Plänen ließ der Bischof zunächst im Stift Busdorf in Paderborn eine Grabeskirche errichten, die heute nicht mehr erhalten ist.

Die Johannes-Kapelle auf der Krukenburg ist eine Stiftung des Paderborner Bischofs Heinrich von Werl, der diese anstatt einer Wallfahrt als gutes Werk erbauen ließ. Kurz vor seinem Tod im Jahr 1126 wurde sie eingeweiht und der Bischof konnte so auf Gnade für seine Sünden vor dem jüngsten Gericht hoffen.

Unter der Kapelle wurde bei Ausgrabungen eine Krypta gefunden, die als Nachbildung es Jerusalemer Felsengrabes interpretiert wird. Da sie nicht symmetrisch in der Johanneskapelle angeordnet ist, wird vermutet, dass die Krypta noch älter ist als die Johannes-Kapelle. Die Krypta ist wieder verfüllt worden, kann aber vor Ort auf Bildern betrachtet werden. Die Burganlage selbst wurde etwa 100 Jahre nach Bau der Johannes-Kapelle erreichtet. Offenbar machten Spannungen zwischen dem Bistum Paderborn und dem Erzbistum Köln den Schutz des Benediktinerklosters mit seinen Werkstätten und der Stadt Helmarshausen notwendig.

Vergessen für Jahrhunderte

Nach der Reformation und mit Aufgabe des Klosters 1638 gelangten Helmarshausen, das Kloster und die Krukenburg in den Besitz der hessischen Landgrafen. In den folgenden Jahrhunderten verfielen die Anlagen und wurden abgetragen. Erst im 20. Jahrhundert erfuhr die Krukenburg wieder Interesse. Ab den 1930er Jahren wurden Schuttmassen beseitigt und im Jahr 1980 der Bestand umfassend saniert und gesichert. Die Stadt Bad Karlshafen, Bund, Land und Kreis haben dazu 1,5 Millionen DM aufgewendet.

Bergfried mit tollem Ausblick

Der Bergfried (Turm) bietet heute einen wundervollen Rundblick ins Umland und auf das Diemeltal. Es lohnt sich, die 122 Stufen der Spindeltreppe zu überwinden und den 23 Meter hohen Turm zu besteigen. Auf dem Weg nach oben hinterlassen die 3,70 m dicken Mauern einen bleibenden Eindruck, der besonders durch Fensternischen und die Toilette aus dem 12. Jahrhundert geprägt wird. In manchen Jahren nistet auch ein Turmfalkenpaar in einer Fensternische des Bergfrieds.

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