1. Preis ging nach Hofgeismar | Hofgeismar Aktuell

Veröffentlicht am 31.10.2022 10:10

1. Preis ging nach Hofgeismar

Sie siegten beim 20. Literaturwettbewerb Holzhäuser Heckethaler. (V.l.) Marika Christin Hack, Bernd Großmann, Jürgen de Bassmann und Jan Schauenburg. (Foto: Inge Seidenstücker)
Sie siegten beim 20. Literaturwettbewerb Holzhäuser Heckethaler. (V.l.) Marika Christin Hack, Bernd Großmann, Jürgen de Bassmann und Jan Schauenburg. (Foto: Inge Seidenstücker)
Sie siegten beim 20. Literaturwettbewerb Holzhäuser Heckethaler. (V.l.) Marika Christin Hack, Bernd Großmann, Jürgen de Bassmann und Jan Schauenburg. (Foto: Inge Seidenstücker)
Sie siegten beim 20. Literaturwettbewerb Holzhäuser Heckethaler. (V.l.) Marika Christin Hack, Bernd Großmann, Jürgen de Bassmann und Jan Schauenburg. (Foto: Inge Seidenstücker)
Sie siegten beim 20. Literaturwettbewerb Holzhäuser Heckethaler. (V.l.) Marika Christin Hack, Bernd Großmann, Jürgen de Bassmann und Jan Schauenburg. (Foto: Inge Seidenstücker)

Nach drei Jahren Pause fand die Verleihung des Nordhessischen Literaturpreises "Holzhäuser Heckethaler" nun wieder wie gewohnt im Bürgerhaus Holzhausen vor Publikum statt. Der in 2002 vom Schriftsteller-Ehepaar Dagmar und Dr. Burckhard Garbe ins Leben gerufene Literaturpreis hat sich in all den Jahren längst unter den Autoren etabliert und findet auch über die Landesgrenzen hinaus Beachtung. So soll demnächst auch eine Straße nach dem bereits verstorbenen Ehepaar benannt werden. Aufgeteilt in zwei Kategorien können sich junge Autoren von 14 bis 29 Jahren aus Hessen sowie Autoren ab 14 Jahren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum beteiligen. In beiden Kategorien werden jeweils zwei Preise vergeben (1. Preis 500 Euro, 2. Preis 300 Euro), den die Stadtsparkasse Grebenstein stiftet. Ein weiterer Preis wird vom Publikum ermittelt. Dafür gibt es noch einmal je 100 Euro. Organisator und Leiter der Jury, Theo Leimbach, freute sich ganz besonders über die vermehrte Teilnahme von Autoren aus der Region. Als Überraschung wurde ihm vom Bürgermeister Lars Obermann während der Veranstaltung für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in mehreren Ämtern die Ehrennadel in Gold verliehen. Auch der Bürgermeister sprach sich für mehr Beteiligung von Autoren aus der Nordhessischen Region aus. Vor allem die Schulen seien hier angesprochen. "Über all die Jahre wurden rund 6.000 Texte eingereicht", informierte er bei seiner Begrüßung. Auch diesmal wurden 193 Texte zum Thema "MitMenschen" eingereicht. Vom Lese-Team vorsortiert, wählte das Jury-Team die 1. und 2. Preisträger jeder Kategorie aus. Gerade in dieser krisenreichen Zeit sei das Thema "MitMenschen" gut gewählt, sagte der Vorsitzende der Stadtsparkasse Grebenstein, Ralf Patock. "Eigentlich ist der Literaturpreis in diesem Jahr ein Friedenspreis", betonte er und rief zu mehr Menschlichkeit und dem Erhalt der Demokratie auf. Die Literatur beschäftige sich anders als die Medien mit dem Zeitgeschehen, sie könne jedem ein Stück inneren Frieden geben und zum Nachdenken anregen, sagte er abschließend.

Die Spannung der vier Autoren wuchs, denn erst nachdem sie alle ihre Kurzgeschichten vorgelesen hatten, erfuhren sie auf welchem Platz sie gelandet waren. Als Siegerin in der Kategorie 14 bis 29 Jahre ging die 17-jährige Marika Christin Hack aus Hofgeismar hervor. In ihrer Geschichte "Der Taucher" taucht sie ein in die Psyche eines jungen Menschen, der in seiner eigenen Welt aus Lügen lebt. Erst eine Situation in der Schule, bei der er nicht anders kann, als sein wahres Ich zu zeigen, lässt ihn in die Realität "auftauchen" - mit erstaunlichen Folgen.

Den 1. Platz in der Kategorie für alle ab 14 Jahren belegte Jürgen de Bassmann, 58 Jahre, aus Kandel mit "Schmetterlinge im Bauch". Dabei beziehen sich die Schmetterlinge nicht in erster Linie auf das bekannte Gefühl, sondern auch auf die Pasta Farfalle, die Nudel in Form eines Schmetterlings. Über den Austausch per Chat auf der Website einer Nudelfirma, erstaunlicherweise mitten in der Nacht, flattern beim Protagonisten dann doch noch Schmetterlinge im Bauch. Auch das Publikum votierte für die beiden Erstplatzierten.

Die beiden 2. Preise erhielten Jan Schauenburg (24 Jahre), der nun in Kaufungen lebt und in Holzhausen zur Grundschule ging, mit "Mensch mach die Fliege", in der die Fliege einem Menschen etwas ins Ohr flüstert, und an Bernd Großmann (74 Jahre) aus Hamburg für "Shalom". Er beschreibt die Menschlichkeit - im positiven, wie negativen Sinn - in der Zeit des Nationalsozialismus.

Und wieder gab es blumige, ausschweifende, schwülstig dramatische Umschreibungen zum vorgegebenen Thema, die aus den Texten aussortiert wurden. Einige trug Herbert Rössel vor, der die Veranstaltung moderierte. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Chor "daCapo".

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