Der gemeinnützige Verein „Judaica in Meimbressen e.V.” veranstaltet am Sonntag, dem 21. Januar, um 16 Uhr im Saal des Gasthauses Bornmann eine szenische Lesung mit dem Titel „Empfänger unbekannt” der Volksbühne Bad Emstal. Einlass in den Saal (Hauptstr. 29) ist ab 15.30 Uhr. Reservierungen unter Tel. 05677/839. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Der Deutsche Martin Schulze und der deutsch-amerikanische Jude Max Eisenstein betreiben in den USA gemeinsam eine gut gehende Kunstgalerie.
1932 entscheidet sich der Freund und Geschäftspartner Martin Schulze, mit seiner Familie nach Deutschland zurückzukehren. Max Eisenstein führt die gemeinsame Galerie in San Francisco weiter.
Die beiden Männer bleiben in Kontakt und tauschen sich in ihren Briefen über Berufliches und Privates aus. Zunächst scheint die Freundschaft nicht unter der räumlichen Trennung zu leiden. Doch Martin Schulze, der die politischen Entwicklungen in Deutschland anfangs noch kritisch betrachtete, entwickelt sich nach und nach zum bekennenden Nationalsozialisten.
Im Briefwechsel zwischen den beiden wird deutlich, wie Martins Hinwendung zum Nationalsozialismus und Max’ kritische Ablehnung des NS-Regimes zum Bruch der Freundschaft führt. Doch das Stück geht noch einen Schritt weiter. Der Tod seiner Schwester Gisela, an dem Martin Schulze Mitschuld trägt, bringt Max Eisenstein dazu, auf subtile Weise Rache an seinem früheren Freund zu nehmen.
In dem Stück besteht die Handlung überwiegend im Schreiben und lautem Vorlesen der Briefe. Dabei wird klar, wie Ideologie und Fanatismus die Wortwahl und später auch die Handlung eines Menschen bestimmen.