Alle sechs Ortsteilwehren der Gemeinde Calden mit 64 Kräften, zehn Kräfte vom Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuz Kassel, sowie sechs Verletztendarsteller vom DRK Mimentrupp, der realistischen Unfall- und Notfalldarstellung der DLRG sowie der Feuerwehr Habichtswald beteiligten sich nun an einer Alarmübung.
Weiterhin wurde die Übung von Führungskräften der Feuerwehr Zierenberg, Kreisbrandmeistern des Landkreises Kassel sowie Führungskräften und Ausbildern des Rettungsdienstes als Beobachter genaustens unter die Lupe genommen.
Simuliert wurde ein Verkehrsunfall mit acht verletzten Personen im Bereich der Rettungszufahrt zum Ostportal am Tunnel Zierenberg, in der Nähe der Bahnstrecke Kassel-Korbach.
64 Feuerwehr-Einsatzkräfte aus allen sechs Ortsteilen der Gemeinde Calden, sowie die Besatzungen von vier Rettungswagen und ein Notarzt machten sich nach dem Alarm um 18 Uhr auf den Weg um Hilfe zu leisten.
Ein mit vier Erwachsenen und einem Kind besetzter PKW war mit einem LKW frontal kollidiert. Aufgrund der Wucht des Aufpralles wurden im PKW 2 Erwachsene eingeklemmt, das Kind wurde aus dem PKW geschleudert und unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Die Eltern vermissten ihr Kind, liefen orientierungslos ins angrenzende Waldstück und verirrten sich dort.
Außerdem rollte der beteiligte LKW weiter, erfasste dabei einen Fußgänger, der unter dem LKW eingeklemmt wurde und kam mit eingeklemmten Fahrer und eingeschlossener Fahrerin ca. 50 Meter vom PKW entfernt zum Stehen. Die gefährliche Ladung in Form von ätzenden Chemikalien, die durch Wasser simuliert wurden, trat zudem aus ihren Behältnissen aus.
„Eine solche Lage stellt bei weitem keinen alltäglichen Einsatz dar und erfordert ein hohes Maß an Kommunikation und Struktur aller beteiligten Rettungskräfte“, so Kevin Klinge, Gemeindebrandinspektor Feuerwehr Gemeinde Calden.
Nach den ersten Erkundungsmaßnahmen, der Aufteilung der Gefahrenschwerpunkte und der Bildung einer Führungsstruktur waren rund anderthalb Stunden nach dem Alarm alle Verletzten betreut, gerettet, gefunden und soweit versorgt, dass sie bereit für einen Abtransport in eine Klinik gewesen wären. Aufgrund der Übungslage wurde jedoch von einem Abtransport der Mimen-Darsteller abgesehen.
Die Organisatoren der Übung Kevin Klinge, Frank Lindner und Stefan Weimar (Leitung Feuerwehr Gemeinde Calden) betonten in der Nachbesprechung die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst, ließen jedoch auch die Dinge nicht außer Acht, die nicht ganz reibungslos verliefen. „Als Fazit kann ich sagen, dass die Übung gezeigt, dass viele Abläufe in solch einem Einsatz sehr gut funktionieren. Sie hat aber auch zu Tage gefördert, dass es in Bereichen wie dem zügigen Aufbau der Führungsstruktur oder der Handhabung gewisser technischer Gerätschaften durchaus noch Luft nach oben gibt. Genau um das herauszufinden, werden solche Übungen durchgeführt. Somit wissen wir an welchen Stellschrauben wir für den Erfolg zukünftiger Einsätze drehen müssen“, sagte der Caldener GBI Klinge.