Bei der Feuerwehr der Gemeinde Calden wurde in der letzten Zeit zweimal eine neue Ära eingeläutet, und zwar mit verschiedenen Ausrüstungsgegenständen und Ausstattungen.
Im Juni 2021 filterte eine Revision der Unfallkasse Hessen und des Landes Hessen heraus, dass die bis dahin verwendeten Helme zum Kopfschutz bei Einsätzen und Übungen, insbesondere für Atemschutzgeräteträger, weitgehend nicht mehr dem gängigen Stand der Technik entsprechen. Durch die Leitung der Feuerwehr der Gemeinde Calden wurde eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um „den neuen Helm“ für alle 192 Einsatzkräfte in den sechs Caldener Ortsteilen zu finden.
Nach Festlegung der Merkmale, eingängiger Marktbetrachtung, Trageversuchen verschiedener Modelle und Beteiligung aller Ortsteile, kristallisierte sich das neuste Modell der Firma Rosenbauer aus Österreich heraus. Ein entscheidendes Merkmal war dabei die Farbe. Hierbei handelt es sich um leuchtgelb, zu besseren Sichtbarkeit im Straßenverkehr, welches gleichzeitig bei Dunkelheit nachleuchten kann. Weiterhin war die Zulassung am deutschen Markt und die unbegrenzte Lebensdauer, solange die Helmschale keinen Schaden genommen hat, ein Kriterium. „Im Zuge der Einsatzstellenhygiene haben wir außerdem auf Waschbarkeit des Innenlebens geachtet. Hierbei spielt das Unterbinden von Kontaminationsverschleppung und die Prävention von Krebserkrankungen nach Brandeinsätzen mit giftigen Brandgasen eine große Rolle“, berichtet Caldens Gemeindebrandinspektor Kevin Klinge. Passend zu den neuen Helmen wurden zudem Flammschutzhauben für Atemschutzgeräteträger und Austausch-Innenausstattungen der Helme beschafft. Diese wurden nötig, um nach einem Brandeinsatz weiterhin einsatzfähig zu bleiben, während die verdreckten Innenteile zur Wäsche gehen.
Um die Investitionssumme für die Gemeinde Calden stemmbar zu halten, entschied die Leitung der Feuerwehr in Abstimmung mit den gemeindlichen Gremien im Jahr 2022, mit der Beschaffung der ersten 130 Helme zu beginnen und im Jahr 2023 weitere 70 Helme anzuschaffen. Diese Beschaffung wurde in den letzten Wochen durch eine Einweisung des Herstellers abgeschlossen. Aktuell befinden sich die restlichen Helme in der Verteilung und Ausgabe, sodass in Kürze alle Einsatzkräfte mit neuem Kopfschutz modernster Bauart zukunftsfähig ausgestattet sind. Die Gemeinde Calden hat somit über zwei Jahre verteilt rund 62.500 Euro in ihre Einsatzkräfte investiert.
Ein ganz anderes Augenmerk liegt auf der zweiten technischen Neuerung im cällischen Feuerwehrwesen. Hierbei handelte sich um den Schutz des Trinkwassers, auf das jeder Caldener Bürger zu jeder Tages- und Nachtstunde gerne zugreifen möchte. Um dieses hohe Gut zu schützen, schreibt der deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) seit geraumer Zeit den Schutz der Trinkwasserleitungen bei Entnahme von Wasser durch einen Hydranten vor. Um diesen Schutz sicherzustellen, sind sogenannte Rückflussverhinderer, umgangssprachlich Systemtrenner, zu verwenden. Diese Systemtrenner wurden nun durch die Gemeinde Calden für alle Löschfahrzeuge in mindestens doppelter Ausführung beschafft. Durch den Anbau dieser Systemtrenner an ein Standrohr der Feuerwehr oder einen ortsfesten Überflurhydranten wird an einer Einsatzstelle, an der Wasser aus einem Hydranten des öffentlichen Wassernetzes entnommen wird, sichergestellt, dass einmal entnommenes Wasser nicht wieder zurück in die Leitung fließen kann und somit keine Verunreinigung des Trinkwassernetzes, durch Dreck, Schaummittel oder ähnliche Dinge die in einem Feuerwehreinsatz vorkommen können, geschieht.
Die Gemeinde Calden hat für den Schutz ihres Trinkwassernetzes hierbei im Jahr 2023 die Summe von rund 18.000 Euro in die Hand genommen.